Man kann von ihm halten was man will: Der ‚Uhrfix‘ gehört zu Linz wie die staubige Trockenheit zur Linzer Torte. Was verbindet ihr mit dem Rummel? Ich denke an Tagada, Zuckerwatte, Geisterbahn, Chinaöl, Langos und Schießbuden. Aber auch an die aktuelle Ausstellung im Linzer Nordico. In fünf Räumen wird die Geschichte des Jahrmarkts erzählt, den Kaiser Franz II. von Österreich höchstpersönlich in einem offiziellen Dokument erlaubte. Der Markt war zunächst ein 2-tägiger Verkaufsmarkt – sozusagen das Schaufenster des Mühlviertels. Der Rummel mit Schiffsschaukeln, Artisten und Co. kam erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts dazu.
Die Ausstellung läuft noch bis 21. Mai 2017.
Ich hätte ja allzugern am Liebes-Roulette gedreht oder die Wahrsagerin befragt. Die alten Automaten waren so liebevoll gestaltet, ich konnte mich kaum sattsehen.
Heute politisch daneben, damals normal: Menschen mit Wachstumsstörungen, Adipositas und dunkler Hautfarbe waren eine Attraktion, für die man sich anstellte. Mitzi, die Riesendame, tingelte mit ihren 265 Kilo von Jahrmarkt zu Jahrmarkt und war eine kleine (große?) Berühmtheit. Leider starb sie viel zu früh an ihrer Zuckerkrankheit. Oder habt ihr schon einmal vom „Astralweib mit durchsichtig crystallisierten Körper“ gehört? Die Dame wartete in einer der Buden mit Jugendverbot auf Schaulustige und trug lediglich durchsichtiges Gewand.